Feuerwehr-Musikkapelle

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Geschichte der Musikkapelle Oberkappel:

 

Gründung

Die ersten schriftlichen Vermerke über die Existenz einer Musikgemeinschaft in Oberkappel finden sich in der Chronik der Volksschule Oberkappel.

Hier steht 1879: „…anlässlich der silbernen Hochzeit des hohen Herrscherpaares …am 23.April 1879 fand um 8 Uhr abends ein Zapfenstreich statt…. Sodann bewegte sich ein ansehnlicher Zug von Menschen in Begleitung der Musikgesellschaft von Oberkappel nach der nahen Hanselreither Anhöhe...“.

Es hat also zu diesen Zeiten schon eine Gemeinschaft von Musikern gegeben, die wie in den meisten Orten wahrscheinlich aus ehemaligen K.u.K.-Regimentsmusikern bestanden hat. In der Schulchronik gibt es in weiterer Folge noch eine Reihe ähnlicher Eintragungen, meistens im Zusammenhang mit irgendwelchen Festtagen zu Ehren der Herrscherfamilie.

In der Pfarrchronik steht anlässlich der Einführung des Armeninstitutes am 20. Febr. 1785: „Da diese Einrichtung (Armeninstitut) endlich anfieng einen Bestand zu haben, so wurde diese Liebes Versammlung, unter dem Titl: Bruderschaft der Werkthätigen Liebe Des Nächsten am 20. Februar 1785 als am 2ten Sontag in der Fasten unter Trompeten und Pauken Schall folgender massen eingeführet……..

Weitere Erwähnungen der Musikkapelle finden sich in der Feuerwehrchronik 1908 und in der Schulchronik 1924 und 1928. Ein markanter Zeitpunkt war das Jahr 1933. In der Feuerwehrchronik heißt es hier: „FF-Ausschusssitzung am 6. 3. 1933: 1. Beschluss: Es wurde der einstimmige Beschluss gefasst, der zu gründenden Ortsmusikkapelle zwecks Anschaffung von Instrumenten einen Betrag von 100 S, sage einhundert Schilling, zu geben mit der Bemerkung, daß der Musikverein der Feuerwehr kostenlos zur Verfügung steht, wenn derselbe bei verschiedenen Anlässen benötigt wird."

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Bis zu diesem Jahr hat die Musikkapelle aus einer losen Gemeinschaft von Musikern aus Oberkappel und Neustift ohne einheitliche Bekleidung bestanden. Wahrscheinlich aus Mitglieder- und Instrumentenmangel übernahm ab diesem Zeitpunkt die FF Oberkappel die Patronanz über die Musikkapelle und half immer wieder beim Instrumentenkauf und bei der Uniformierung.

Das Jahr 1933 ist somit nicht als erstes Gründungsjahr, sondern als Datum der Reorganisation in Form einer Feuerwehrmusikkapelle anzusehen. Im Land Oberösterreich gibt es dzt. insgesamt 16 Feuerwehrmusikkapellen, im Bezirk Rohrbach ist Oberkappel die einzige. 

 

Obmänner

1950 bis 1953 Franz Zinöcker, Höllmühle, (Ehrenobmann)
1982 bis 1990 Leopold Peinbauer, Oberaschenberg
1990 bis 4/1996 Josef Kandlbinder, Oberkappel
11/1996 bis 3/2003 Obst. Hubert Höllmüller, Grettenbach
4/2003 bis 2011 Erwin Altendorfer, Grubberg
2011 bis jetzt Manfred Raab, Zinöck

 

Kapellmeister

vor 1927: leider nicht mehr feststellbar
1927/28 bis 1933 Franz Zinöcker, Höllmühle, Dittmannsdorf
1933 bis 2/1943 Karl Gabriel, Oberkappel
1945 bis 1947 interim. Karl Baumann aus Wien, wohnhaft in Höllmühle
1947 bis 1950 Franz Zinöcker, Höllmühle, Dittmannsdorf
1950 bis 12/1954 Karl Gabriel
1/1955 bis 12/1955 Theodor Schwarzinger, Oberkappel
1/1956 bis 9/1958 Karl Gabriel
einige Wochen 1957 Fritz Fischer, Oberkappel
9/1958 bis 10/1959 Alfred Zehetner, Oberkappel
10/1959 bis Anf.1963 Karl Gabriel
Anf.1963 bis 7/1966 Karl Hammerl, Oberkappel
7/1966 bis 7/1972 Franz Hauer, Oberkappel
8/1972 bis 8/1990 Hans Baumgartner, Oberkappel
8/1990 bis 4/1991 Otto Reiter interim., Dittmannsdorf
4/1991 bis 2011 Franz Hauer, Oberkappel
derzeit Bernhard Gössl, Grettenbach

 

Stabführer

9/1968 bis 1972 Franz Hauer, Oberkappel
1972 bis 1980 Franz Scharrer, Oberkappel,
1980 bis 8/1991 Hans Baumgartner, Oberkappel,
8/1990 bis jetzt Otto Reiter, Dittmannsdorf

Probenräume

In den ersten Jahrzehnten wurde sicherlich nur in Privaträumen und Gasthäusern geprobt. In jenen Jahren, in denen VS-Lehrer als Kapellmeister tätig waren, konnten Klassenzimmer benützt werden. Im Jan. 1967 wurde ein Kellerraum im Pfarrheim als Probenraum eingerichtet. Im Jahre 1971 wurde die Wohnung im Obergeschoß des Feuerwehrhauses frei. Mit Zustimmung der Gemeinde konnten diese Räume von der Musikkapelle als Probenraum adaptiert werden. Beim Neubau des FF-Zeughauses wurde auch die Musikkapelle mit einem neuen Probenlokal im Dachgeschoß bedacht. In vielen Arbeitsstunden ein schönes, eigenes Heim mit Nebenräumen wie WC-Anlagen und kleinem Aufenthaltsraum errichtet. Der Tag der Übersiedlung am 23. Nov. 1996 wird daher als einer der wichtigsten und erfreulichsten Meilensteine in der Geschichte unserer Kapelle in Erinnerung bleiben.

 

Instrumente

Die Musikinstrumente waren ursprünglich zur Gänze Privateigentum. Es gab immer wieder Unterstützungen durch die Feuerwehr und private Spender zum Instrumentenankauf, die Eigentums- bzw. Besitzverhältnisse an diesen Instrumenten blieben aber bis 1964 weithin im Unklaren.

Im Jahre 1963 wurde die Anschaffung einer kompletten Neuinstrumentalisierung beschlossen. Die vorhandenen Instrumente wiesen noch die „hohe“ Stimmung auf und waren oftmals schon völlig desolat. Dank der großen Unterstützung durch die Bevölkerung, der Pfarre, der Raiffeisenkasse, der Gemeinde und finanzkräftiger Einzelpersonen konnte am 9.5.1965 die Segnung der neuen Instrumente im Werte von damals 73.000,- S (heute wären das immerhin ca. 50.000,- €) gefeiert werden.

 

Uniformierung

Während der ersten Jahrzehnte gab es keine einheitliche Kleidung, weder als Tracht noch als Uniform. Nach der Neugründung als Feuerwehrmusikkapelle 1933 wurden die Musiker erstmals in Feuerwehruniformen gekleidet.

Am 6. Juli 1967 wurden für die gesamte Musikkapelle hellgraue Feuerwehr-Sommerhemden und einheitliche schwarze Leibriemen bestellt. Im Jahre 1978 wurde eine Art Sommeruniform, bestehend aus weißer Hose, rotem Leiberl und weißem Hemd, angekauft. Von den weißen Hosen wurde im Laufe der Jahre Abstand genommen und stattdessen wird die schwarze Feuerwehrhose getragen. Diese leichtere Uniformierung kommt bei kirchlichen und zivilen Anlässen zum Einsatz.

 

Markante Ereignisse

06.03.1933 Neugründung als Feuerwehrmusikkapelle
1949 Neuuniformierung in Feuerwehruniformen
09.05.1965 Segnung der neuen Musikinstrumente
06.07.1969 Teilnahme am O.Ö. Landesmusikfest in Linz
28.01.1967 Übersiedlung in den Probenraum im Pfarrheim
1971 Übersiedlung in den Probenraum im FF-Zeughaus
01.06.1973 erste Teilnahme an einem Marschmusikwettbewerb
12.07.1975 erstmalige Teilnahme an einem Konzertwettbewerb
1978 Ankauf einer Sommeruniform
1981 1. Teilnahme an den internat. Musiktagen in Rastede
1990 2. Teilnahme an den internat. Musiktagen in Rastede
26.06.1994 Teilnahme am O.Ö. Landesmusikfest in Wels
23.11.1996 Übersiedlung ins neue Musikheim
Dez.2003/Jan. 2004 Aufführung des Theaterstückes Lumpazivagabundus